Manchmal ist es nicht böse Absicht, sondern einfach nur Schludrigkeit.

Mit diesem Gedanken hat eine Forscherin aus einem Non-Profit-Unternehmen in den USA überlegt, wie man Angeklagte in New York dazu bringen kann, vor Gericht zu erscheinen. Oft ist es nämlich so, dass Menschen, die wegen kleinerer Vergehen vorgeladen werden, einfach nicht zum Termin auftauchen. Dann kriegen sie Ärger wegen Missachtung des Gerichts oder es wird ein Haftbefehl erlassen. Die Wissenschaftlerin und ihr Team haben einen anderen Vorschlag.

In ihrer Studie haben sie die Vorladungsschreiben des Strafgerichts von New York City vereinfacht, sodass Uhrzeit und Datum des Termins und die Adresse des Gerichts klarer daraus hervorgehen. Auch die Strafen fürs Nichterscheinen werden deutlicher genannt. Außerdem wurden Angeklagte per SMS an den Termin erinnert, wenn sie das wollten. Im Fachblatt Science schreibt das Team: Die deutlicheren Schreiben reduzierten die geplatzten Gerichtstermine um 13 Prozent, die Textnachrichten nochmal um 25 Prozent. Innerhalb von drei Jahren mussten 30.000 Haftbefehle weniger ausgestellt werden.