Geschichte

Verbleites Trinkwasser bei den alten Römern

Die alten Römer haben offenbar ziemlich viel Blei mit dem Trinkwasser zu sich genommen.

Französische Forscher haben alte Ablagerungen aus dem antiken Hafen Roms und einem Tiberkanal analysiert. Das Ergebnis: Im frühen römischen Reich lag der Bleigehalt im Trinkwasser Roms zum Teil um das 40-Fache höher als in natürlichen Quellen. In der Zeit danach sank der Wert dann schnell wieder ab. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass die Römer die Bleileitungen in dieser Zeit entweder austauschten oder sie weniger oft nutzten. Erst im frühen Mittelalter stiegen die Bleiwerte im Trinkwasser der Großstadt dann wieder an - auf ein 100-Faches der natürlichen Werte.

Die Forscher sagen aber, dass der Bleigehalt nie so hoch war, dass er den Römern dauerhaft Schaden zugefügt hat. So lässt sich eine alte Theorie von vor 30 Jahren nicht belegen - die hatte nahegelegt, das Römische Reich sei untergegangen, weil alle Römer chronische Bleivergiftungen hatten.

Wegen der gesundheitsschädlichen Wirkung gibt es in Deutschland strenge Vorschriften: Maximal 0,1 Milligramm Blei pro Liter sind im Trinkwasser erlaubt.

Ihre Studie haben die Forscher im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht.