Unser Brot ist auch ein Stück Weltgeschichte.
Darauf weisen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums für Gesundheit und Umwelt in München hin. Die haben nämlich mit Forschenden aus anderen Ländern das Erbgut von fast 500 Weizensorten untersucht. Dabei kam heraus: Die heutigen Züchtungen sind ein Spiegelbild von Kriegen und anderen gesellschaftlichen Umwälzungen.
Zum Beispiel haben heute genutzte Brotweizensorten gemeinsame Genpools, die sich zwischenzeitlich aufgespaltet haben - nämlich in den 60er bis 80er Jahren, während des Kalten Kriegs als es kaum Austausch gab zwischen West und Ost. Als 1989 der Eiserne Vorhang fiel, haben sich die Weizenlinien wieder vermischt. Die Forschenden sagen, dass das Weizen-Erbgut sogar die Entwicklung der EU wiederspiegelt, weil sich Linien aus Mitteleuropa in alle Himmelsrichtungen ausgebreitet haben.
Den Forschenden geht es aber nicht nur um den Blick zurück. Ihre Arbeit soll auch helfen, Weizen für die Zukunft zu optimieren - wenn sich das Klima verändert.
