Seit er sprechen kann, erzählt der Mensch Geschichten.

Und während er sich dabei immer neue Charaktere und Handlungen ausdenkt, ist er in Sachen Dramaturgie nicht besonders kreativ. Forscher der Uni Vermont haben digitalisierte Romane durch ein Computerprogramm gejagt. Die Software sortierte die Wörter in den Büchern danach, ob sie eher negativ oder eher positiv waren und spuckte am Ende ein Diagramm aus, auf dem der Storyverlauf des Buches zu sehen war. Nachdem sie 1700 Bücher von der griechischen Klassik bis heute analysiert haben, sagen die Forscher jetzt: Grundsätzlich gibt es nur sechs Arten von Plots - je nachdem wie sich das Glück des Helden entwickelt. Ein Beispiel ist der Plot "Cinderella", in dem es dem Protagonisten erstmal besser geht, dann gibt es einen Rückfall und schließlich ein gutes Ende.

Die Arbeit der Story-Forscher ist übrigens inspiriert von einem der Pioniere des Internets: Kurt Vonnegut. Der hatte als Anthropologie-Student für seine Abschlussarbeit die Computer-Methode entwickelt. Die Arbeit wurde damals abgelehnt: Die Profs fanden, sie sehe nach "zu viel Spaß" aus.