Wenn Obst langsam verfault, sind Maden nicht weit: Für die Larve der Fruchtfliege ist das nämlich die reinste Delikatesse - wegen des Geschmacks und der Textur.

Ein Forschungsteam aus der Schweiz schreibt im Fachmagazin Plos Biology, dass Maden beides über dieselben Geschmacksknospen auf der Zunge wahrnehmen. Normalerweise essen Maden nur Obst, das weder zu hart noch zu weich ist. Als die Forschenden die Geschmacksneuronen der Maden ausschalteten, versuchten sie aber auch weichere oder härtere Nahrung als sonst zu fressen - sie hatten offenbar das Gefühl für die Konsistenz verloren.

In weiteren Untersuchungen fand das Team heraus, welche Nervenzelle genau ("C6") dafür zuständig ist, sowohl chemische Reize wie zum Beispiel den Geschmack von Zucker zu erkennen, als auch mechanische Reize - also etwa die Härte eines Obststücks.

Ob Menschen über ähnliche Mechanismen verfügen, ist unklar. Aber damit ist der Geschmackssinn der Fruchtfliegenlarve komplexer als gedacht.