Frisch aus dem Ofen und vielleicht noch etwas warm - so schmeckt der Apfelkuchen oft am besten. Nach einem Tag im Kühlschrank scheint der Kuchen dagegen weniger lecker oder zumindest weniger süß zu sein.
Dass wir uns dieses Phänomen nicht nur einbilden, hat ein Forschungsteam aus den USA an Fruchtfliegen untersucht. Auch sie scheinen Nahrung bei niedrigeren Temperaturen als weniger süß und dadurch für sie als weniger attraktiv wahrzunehmen. Das liegt offenbar daran, dass die Wahrnehmung von Kälte dazu führt, dass im Gehirn Nervensignale für die Wahrnehmung von Süße anders verarbeitet werden. Verantwortlich ist laut Studie das Protein Rhodopsin. Deaktivierten es die Forschenden in Experimenten mit den Fruchtfliegen, fanden die Tiere auch kältere süße Nahrung wieder interessanter.
Ursprünglich war Rhodopsin übrigens entdeckt worden, weil es bei der Wahrnehmung von Licht im Auge hilft. Anders als Kälte hat die Beleuchtung aber nicht denselben Einfluss darauf, wie süß ein Apfelkuchen schmeckt.
