Schikane unter Geschwistern ist nach Erkenntnissen britischer Wissenschaftler ein Risikofaktor für das Auftreten psychotischer Störungen wie Schizophrenie.

Das betrifft laut britischen Forschern auch die "Täter"-Kinder, die andere drangsalieren - diejenigen, die zum Opfer werden, sind demnach allerdings noch schlechter dran: sie haben ein dreimal höheres Risiko, als junge Erwachsene eine solche Störung zu entickeln. Grundlage der Aussagen ist eine Langzeitstudie: Fast 3.600 Kinder wurden im Alter von zwölf Jahren ausführlich über ihr Verhalten gegenüber Geschwisterkindern und Klassenkameraden befragt. Im Alter von 18 Jahren wurde dann klinisch auf eventuelle psychotische Störungen untersucht.

Tobias Jobke, Wissensnachrichten
"Wer sowohl zu Hause als auch in der Schule Mobbing-Opfer oder –Täter oder beides ist, bei dem steigt das Risiko für psychische Störungen sogar um das Vierfache."

Allerdings ist nicht ganz klar, was wirklich zuerst da ist. Die Forscher können nicht ausschließen, dass eine psychische Störung schon bei einem Kind vorhanden ist und auffälliges Verhalten wie Mobbing erst auslöst. 

"Die Forscher fordern, dass sich Eltern und Gesundheitsbehörden die Langzeitfolgen von Mobbing unter Geschwistern stärker bewusst machen und Programme dagegen entwickeln."
Tobias Jobke, Wissensnachrichten