Die Gesichter von Neandertalern sahen unseren heute vielleicht ähnlicher als bisher gedacht.

Das sagt ein Forschungsteam unter Leitung der britischen Uni Cambridge, nachdem es das Gesicht einer Neandertalerin rekonstruiert hat. Der 75.000 Jahre alte Schädel war durch Steinschlag und Sedimente zerquetscht - in mehr als 200 Teile. Deshalb musste er wieder aufwändig virtuell zusammengesetzt werden. Eine DNA-Analyse ergab, dass es sich um die Überreste einer Frau handelte. Die haben die Forschenden "Shanidar Z" genannt.

Laut Datenauswertung starb die Neandertaler-Frau mit etwa Mitte 40. Das war für die damalige Zeit ein höheres Alter. Die Kauflächen ihrer Zähne waren stark abgenutzt; einige Schneidezähne sogar bis auf die Wurzeln. Eine Gesichtsrekonstruktion zeigt, dass bei Shanidar Z die typischen Augenbrauenwülste und das fliehende Kinn von Neandertalern nicht so kräftig hervortraten. Deshalb vermuten die Forschenden, dass die Unterschiede in der Realität nicht so stark waren und die Gesichter unseren heute ähnlicher sahen. Die Gesichtsrekonstruktion gibt's als Doku auf Netflix unter dem Titel "Secrets of the Neanderthals".