Gesundheit

Wirken Steuern auf zuckerhaltige Getränke? Zwei Studien sagen: Kaum

Mexiko erhebt seit Anfang 2014 eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, Großbritannien denkt darüber nach.

Beide Länder wollen damit den Zuckerkonsum und damit verbundene Krankheiten unter der Bevölkerung eindämmen. Aber: Zwei Studien kommen jetzt zu dem Ergebnis, dass eine Sondersteuer da nicht viel hilft.

Laut der Untersuchung aus Mexiko, die im Fachmagazin Lancet erschienen ist, hat die neue Steuer zwar dazu geführt, dass 12 Prozent weniger zuckerhaltige Getränke verkauft wurden. Das bedeutet, dass pro Kopf ein Zuckerwürfel weniger pro Tag konsumiert wurde - für die Wissenschaftler zu wenig, um einen wirklichen Unterschied zu machen. Denn um Übergewicht oder Diabetes zu verhindern, müssten 300 bis 500 Kalorien pro Tag eingespart werden - das wären umgerechnet mindestens 20 Zuckerwürfel. Deshalb raten die Forscher dazu, den Zuckergehalt der Getränke zu reduzieren.

Die Studie aus Großbritannien, die im British Medical Journal erschienen ist, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Ihren Berechnungen zufolge müssten die Getränke innerhalb von fünf Jahren 40 Prozent weniger Zucker enthalten, um das Übergewichts- und Diabetes-Risiko merklich zu verringern.