Wenn wir gut schlafen, geht es uns besser - das weiß man schon lange. Wenn wir aber zu lang oder zu kurz schlafen, macht uns das möglicherweise anfälliger für Infektionen.

Darauf liefert eine Umfrage Hinweise. Forschende aus Norwegen haben Menschen in Hausarztpraxen befragt und fanden heraus: Wer weniger als sechs Stunden pro Nacht schläft, ist etwa um ein Viertel anfälliger als bei normalem Schlaf. Aber auch, wer zu lange schläft, also mehr als neun Stunden, hat hier ein erhöhtes Risiko.

Außerdem erhöhten Schlafprobleme die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch Antibiotika zu sich nehmen musste. Aus den Daten lässt sich allerdings nicht schließen, dass zu viel oder wenig Schlaf die Ursache für die Gesundheitsprobleme ist. Es besteht lediglich ein statistischer Zusammenhang. Das heißt, es könnte auch genau umgekehrt sein. Oder es könnten Begleiterkrankungen vorliegen, die sowohl den Schlaf als auch das Immunsystem beeinflussen.

Laut dem Forschungsteam könnte Schlaf dennoch ein guter Ansatzpunkt sein, wenn es darum geht, Krankheiten vorzubeugen und weniger Antibiotika einzusetzen.

Die Untersuchung war eine Umfrage, keine klinische Studie.

*Wir haben diesen Text am 3. März 2023 überarbeitet. In einer ersten Fassung klang es, als sei die Schlafdauer ursächlich für die Infektionsanfälligkeit. Das ließ sich mit dieser Forschungsarbeit nicht abschließend klären.