"Das ist ungefähr so wahrscheinlich, wie vom Blitz getroffen zu werden" - diesen Vergleich ziehen wir gern, wenn etwas sehr unwahrscheinlich ist.

Aber es gibt Gebiete auf der Welt, wo ein Blitzeinschlag gar nicht so unwahrscheinlich ist. Ein US-brasilianisches Forscherteam hat für eine Studie berechnet: Ganz vorn liegt der Maracaibo-See in Venezuela, da gibt es eine Stelle, die wird nach Satelliten-Daten mindestens 233 Mal pro Jahr pro Quadratkilometer von einem Blitz getroffen - das wäre an zwei von drei Tagen im Jahr. Damit liegt der See noch vor dem bisherigen Gewitter-Hotspot im Kongo-Becken in Afrika.

Der Maracaibo-See bekommt so viele Blitze ab, weil dort tropisch-warme See-Luft auf kalte Winde aus den umgebenden Bergen trifft. Gewitter und Blitze sind dort so häufig, dass der See in der Kolonialzeit von vorbeifahrenden Seglern sogar als eine Art Leuchtturm für die Navigation genutzt wurde.