Gewitter können ganz schön laut sein.

Das liegt daran, dass sich die elektrische Spannung innerhalb von Gewitterwolken in Form von Blitzen und Donner entlädt. Ein Forschungsteam aus Indien hat jetzt festgestellt, dass diese elektrische Energie bis zu zehn mal größer sein kann als bisherige Messungen gezeigt haben. In einem besonders heftigen Gewitter über Indien, bei dem die Gewitterwolke rund elf Kilometer hoch und 380 Quadratkilometer groß war, haben sie ein elektrisches Potential von 1,3 Milliarden Volt gemessen. Den Forschenden zufolge entspricht das einer elektrischen Leistung von rund zwei Milliarden Watt.

Gemessen haben sie das mit dem Grapes-3-Detektor in Mumbai. Das ist eine Anlage aus rund 400 Sensoren, die permanent misst, wie viele Myonen, also sehr massereiche Elementarteilchen, auf die Erde einströmen. Wenn es über dem Detektor ein Gewitter gibt, dann schluckt die Wolke einen Teil der Myonen - und daraus, wie stark dieser Sog ist, können die Physiker dann berechnen, wie viel elektrische Energie es in der Wolke gibt.