Wenn es Dir besser geht, wird es mir deswegen schlechter gehen.
Von dieser Logik gehen offenbar viele Menschen unbewusst aus - und verhindern so gesellschaftlichen Wandel, von dem alle profitieren. Das haben US-Forschende gezeigt. Sie haben Experimente mit mehr als 4000 Testpersonen in den USA gemacht. Dabei ging es um die Frage, ob Angehörige einer privilegierten Schicht Maßnahmen unterstützten, die weniger privilegierten Menschen helfen - also zum Beispiel Schwarzen oder ehemaligen Straftätern.
Auch Informationen helfen kaum
Die Ergebnisse zeigten, dass die meisten Privilegierten zwar behaupten, für mehr Gleichheit zu sein, dass sie entsprechende Maßnahmen aber meist ablehnen - weil sie Nachteile für sich selbst befürchen. Zum Beispiel, dass sie weniger verdienen, wenn ungleiche Löhne angeglichen werden. Laut den Forschenden hält sich diese Einstellung sogar bei Maßnahmen, die das Leben der Privilegierten gar nicht betreffen. Auch Informationen dazu helfen kaum.
Die Forschenden wollen jetzt untersuchen, wie weniger privilegierte Menschen Maßnahmen für mehr Gleichheit bewerten und wie man Vorurteile abbauen kann. Denn letztlich profitierten alle Mitglieder einer Gesellschaft von mehr Gleichheit.
