Gelebte Inklusion: In vielen öffentlichen Gebäuden oder bei Haltestellen gibt es heute behindertengerechte Zugänge.
Aber offenbar haben schon die alten Griechen darauf geachtet. Ein Archäologie-Team hat an antiken Tempeln mehrere Steinrampen gefunden, die gehbehinderten oder alten Menschen das Treppensteigen erspart haben. Besonders häufig gab es die Rampen bei solchen Heiligtümern, in denen Menschen Bein- und Fußkrankheiten behandeln lassen konnten - zum Beispiel in Tempeln in Epidauros und Korinth, die dem Heiler-Gott Asklepios gewidmet waren.
Aus schriftlichen Überlieferungen und Abbildungen auf Vasen weiß man, dass es in der antiken griechischen Gesellschaft viel mehr Menschen mit Behinderungen gab als heute – durch Kriegsverletzungen, Krankheitsfolgen oder angeborene Fehlbildungen. Allerdings waren behinderte Menschen wohl trotzdem ganz selbstverständlich Teil der Gesellschaft (und konnten auch Generäle oder Könige werden). Die Forschenden schlussfolgern, dass sich diese gelebte Inklusion auch in der Architektur widerspiegelt.
