Köln-Chorweiler, Bremen-Vahr, Berlin-Marzahn - solche großen Plattenbau-Siedlungen haben nicht immer den besten Ruf.

Ein Team des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung sagt: zu Unrecht. Zumindest gilt das für die Großwohnsiedlung Grünau im Westen Leipzigs. Die wird im Rahmen einer Langzeitstudie seit Ende der 70er Jahre untersucht. In einer erneuten Umfrage stellten die Forschenden fest, dass sich die meisten der 45.000 Einwohnerinnen und Einwohner uneingeschränkt wohl fühlen. Sie schätzen angemessene Wohnungsgrößen, bezahlbare Mieten und Grünflächen. Den Charakter eines sozialen Brennpunkts mit Vermüllung und Kriminalität hat laut den Forschenden nur ein Teil der Siedlung.

Die Forschenden sehen aber noch Verbesserungsbedarf in der Siedlung: Zum Beispiel mehr Sprach- und Kontaktangebote für Geflüchtete und Angebote, um auch junge Familien zu halten - wie große Wohnungen, Kitas und Freizeitangebote.