Manche Tierarten sind dafür bekannt, verwaisten Nachwuchs gestorbener Artgenossen zu adoptieren.

Nicht gerade selten sind aber auch Kindstötungen, um sich sexuelle oder soziale Vorteile zu sichern. Bei einer südamerikanischen Papageien-Art haben Forscher sogar beide Phänomene beobachtet: bei Grünbürzel-Sperlingspapageien, auf einer Farm in Venezuela. Im Fachmagazin PNAS schildern sie ihre Beobachtungen aus fast 30 Jahren.

Verschiedene Motive - unterschiedliches Vorgehen

Zu Kindsmorden kam es bei Grünbürzeln vor allem dann, wenn Wohnraum knapp war. In den meisten Fällen wurden die Angriffe dann von einem einzelnen Papagei oder einem Brutpaar verübt, das einen Nistplatz für sich beanspruchen wollte.

Zum Teil töteten Männchen auch den Nachwuchs von verwitweten Weibchen - um sich danach selbst mit der Witwe zu paaren. Genau in diesen Fällen kam es aber auch vor, dass der neue Mann den fremden Nachwuchs adoptierte. Die Forscher vermuten, dass zum Arterhalt beide Strategien geeignet sind.