Asiatische Elefanten haben ein größeres Gehirn als ihre afrikanischen Verwandten - und das, obwohl sie körperlich deutlich kleiner sind.

Das haben Forschende herausgefunden, indem sie die Gehirne von 19 Elefanten untersucht haben. Die Tiere waren entweder im südafrikanischen Kruger Nationalpark oder im Zoo verstorben, oder sie wurden im Zoo aus Tierwohlgründen eingeschläfert. Daten zu sechs weiteren Elefantengehirnen stammten aus früheren Untersuchungen.

Im Fachmagazin PNAS Nexus heißt es, dass das Gehirn weiblicher asiatischer Elefanten im Schnitt rund 5.300 Gramm wiegt, das afrikanischer Elefantenkühe 4.400 Gramm. Für männliche Elefanten konnte das wegen der dünnen Datenlage nicht genau bestimmt werden.

Afrikanische Elefanten gewöhnen sich schwerer an Menschen

Die unterschiedlich schweren Gehirne könnten eine Erklärung für das unterschiedliche Verhalten der Tiere sein. Asiatische Elefanten sind zum Teil domestiziert und werden als Arbeits- und Lasttiere genutzt. Das ist bei Afrikanischen Elefanten bisher kaum gelungen. Sie gewöhnen sich auch schwerer an menschliche Gesellschaft als ihre asiatischen Verwandten.

Die Forschenden konnten auch zeigen, dass das Gehirn eines Elefanten nach seiner Geburt noch stark wächst, es wird nämlich gut dreimal so schwer. Das Elefantengehirn wächst damit stärker als das von Primaten - mit einer Ausnahme, nämlich: uns. Das menschliche Gehirn wächst bis zum Erwachsenenalter auf das fünfache seines Geburtsgewichts an.