"Wir sind doch eh viel zu wenige, um was zu verändern." Stimmt nicht, sagen US-Forscher, und machen Minderheiten Mut.

Sie haben herausgefunden, dass schon ein Viertel der Mitglieder einer Gruppe den Rest umstimmen können. In ihrem Experiment haben die Forscher zehn Gruppen à 20 Teilnehmer gebildet. Aufgabe war jeweils, sich auf Bezeichnungen für uneindeutige Objekte auf Fotos zu einigen. Danach kam eine unterschiedlich große Zahl von Aktivisten in jede Gruppe, die eine andere Bezeichnung durchsetzen wollte. Machten die Aktivisten weniger als ein Viertel der Gruppe aus, blieb es bei dem ursprünglichen Namen. Sobald die Minderheit aber die kritische Schwelle erreichte, sorgte das für einen schnellen Wechsel in der Gruppendynamik - und die Mehrheit ließ sich vom neuen Namen überzeugen. 

Allerdings räumen die Forscher ein, dass Situationen im echten Leben deutlich komplexer sein können. Trotzdem sind sie überzeugt, dass Minderheiten etwas bewegen können: sei es beim Energiesparen oder im Kampf gegen sexuelle Belästigung. Umgekehrt könnten Minderheiten aber auch asoziales Verhalten salonfähig machen, etwa Pöbeln im Netz oder Alltagsrassismus.