Sanfte Geburt von den Makaken lernen
Schwangere müssen einen relativ großen Babykopf durch eine relativ kleine Beckenöffnung pressen. Wo es nur eine schlechte medizinische Versorgung gibt, sterben dabei etwa 1,5 Prozent der Mütter. Forschende aus Österreich haben jetzt untersucht, wie das bei Makaken ist. Im Gegensatz zu anderen Primaten wie Schimpansen oder Gorillas haben Makaken nämlich ein ähnliches Verhältnis von Beckengröße zu Babykopf. Den Müttern macht das aber offenbar nichts aus. In einem großen Makaken-Gehege in Kärnten wurden in den letzten 27 Jahren mehr als 280 Jungtiere geboren - und keine Mutter wurde dabei so verletzt, dass sie gestorben wäre. Beim Menschen wären zwei bis fünf Todesfälle statistisch erwartbar gewesen.
Für den Unterschied gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind bei den Makaken der Beckenboden und der Geburtskanal günstiger für eine Geburt. Zum anderen gebären Makaken aber auch anders, nämlich oft im Stehen oder in der Hocke und die Makakenmütter haben sich vorher relativ viel bewegt. Die Hauptautorin der Studie sagt, dass mehr Bewegungsfreiheit auch Menschenmüttern helfen könnte. Dass Frauen sich hinlegen sollen, diene vor allem dem medizinischen Personal, weil das dann besser sehen kann, was passiert.