Der Sommerhit "La Macarena" kann Leben retten.

Er gibt nämlich das richtige Tempo für eine Herzmassage vor. Ärzte der Universität Barcelona haben bei einem Kongress in Kopenhagen von ihrer Studie berichtet. Demnach verbessert sich die Qualität einer Herzdruckmassage, wenn man im Kopf still das Lied mitsingt.

Die Mediziner hatten 164 Medizinstudenten in drei Gruppen eingeteilt, die an einem Dummy eine Herzmassage machen sollten. Eine Gruppe hatte keine Hilfsmittel, eine Gruppe nutzte eine Metronom-App auf dem Smartphone und die anderen sangen im Kopf Macarena mit. Von ihnen schafften knapp drei Viertel die optimale Frequenz von 100 bis 120 Komprimierungen pro Minute. Die Idee ist nicht neu. In den USA wurde lange der Bee-Gees-Hit "Staying Alive" als Taktgeber empfohlen und in vielen Erste-Hilfe-Kursen wird schon mit Musik gearbeitet. Hauptsache der Song hat genug Beats pro Minute.

Am besten klappt es mit der Metronom-App

Noch besser klappte die Herzmassage allerdings mit der App. Damit schafften 91 Prozent den richtigen Rhythmus. Sie hatten aber den Nachteil, dass sie die App erstmal starten mussten und dadurch später anfingen. Von der Kontrollgruppe ohne Hilfsmittel traf nur ein Viertel die richtige Frequenz.

Vor allem aber sagen die Ärzte: Irgendwas tun ist besser als gar nichts tun. Untersuchungen haben gezeigt, dass in Deutschland nur 37 Prozent aller Laien, die einen Herzstillstand beobachten, helfen. In Skandinavien oder den Niederlanden sind es 70 Prozent. Wenn der Rettungswagen kommt, ist es aber oft schon zu spät. Drei bis fünf Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn dauerhaft geschädigt. Nach zehn Minuten gibt es kaum noch eine Überlebenschance.