Tatsächlich setzten die massenhafte Verfolgung aber erst später ein: in der frühen Neuzeit, also vom 15. bis ins 18. Jahrhundert. Warum gerade zu dieser Zeit die Gewalt eskalierte, haben drei Soziologen unter Leitung der Uni Santa Fe in den USA genauer untersucht.
Ihre Theorie: Die Hexenverfolgung könnte auch mit der Verbreitung des Buchdrucks ab dem 15. Jahrhundert zu tun haben. Denn mit der Technik waren Schriften wie der Hexenhammer leicht verfügbar - und Informationen über angebliche magische Praktiken, dazu Regeln für Hexenprozesse. Tatsächlich zeigt eine Modellierung der Forscher einen möglichen Zusammenhang: Dort, wo in den vorangegangenen zehn Jahren Exemplare des Hexenhammers veröffentlicht worden waren, war auch die Wahrscheinlichkeit eines Hexenprozesses höher.
Allerdings ist DAS ein rein statistischer Zusammenhang. Ob die Veröffentlichungen tatsächlich eine Ursache waren, lässt sich nicht sagen. In der Forschung werden viele weitere mögliche Faktoren für die Hexenverfolgung diskutiert: Zum Beispiel Missernten, Pandemien und Krieg.