Wissenschaftler haben das Geheimnis einer unterirdischen Grotte im türkischen Hierapolis gelüftet.

In der Antike war der Eingang zur Grotte als "Tor zur Hölle" berühmt, weil jedes Opfertier, das da durch ging, auf der Stelle starb. Die Priester, die mitgingen, überlebten dagegen. Bei antiken Geschichtsschreibern heißt es, der "Atem der Unterwelt" habe die Tiere getötet. Und damit lagen sie gar nicht so falsch, schreiben deutsche und türkische Wissenschaftler jetzt in einem Fachmagazin: Tor und Grotte liegen über einer tektonischen Verwerfung. Deshalb tritt aus Spalten im Boden vulkanisches Kohlendioxid aus. Das ist bei zu hoher Konzentration in der Atemluft tödlich.

Die Messungen der Forscher zeigen, dass sich vor allem nachts und am frühen Morgen konzentrierte CO2-Seen in der Grotte und im Vorraum bilden. Dass die Priester den Gang durchs Höllentor trotzdem überlebten, hat deshalb keine übernatürlichen Gründe - sondern es hat nur etwas mit ihrer Größe zu tun: Das Gas ist schwerer als Luft. Und in der kälteren Umgebung gibt es keine aufsteigenden Warmluftströme. Deshalb reichert sich das Gas knapp über dem Boden an. Menschen reicht es dann nur bis zum Knie, während Tiere es direkt einatmen.