Wer wenige soziale Kontakte hat, hat offenbar ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.

Forschende aus Großbritannien sagen, dass es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen sozialer Isolation und Veränderungen im Gehirn. Und zwar in den Bereichen, die für die Erinnerung zuständig sind. Deshalb sei soziale Isolation ein klarer Risikofaktor für Demenz. Das Forschungsteam hat neurologische Daten von mehr als 30.000 Menschen untersucht. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit sehr wenigen sozialen Kontakten ein um 26 Prozent erhöhtes Risiko hatten, Demenz zu entwickeln.

Auch gefühlte Einsamkeit ist ein Risikofaktor

Das galt unabhängig davon, ob sich jemand subjektiv einsam fühlt. Gefühlte Einsamkeit ist laut früheren Studien noch mal ein eigener Risikofaktor für Demenz. Die Forschenden empfehlen, mehr zu tun, um Menschen aus der Isolation zu holen, gerade in Zeiten von Corona. Vor allem Ältere müssten dabei unterstützt werden, regelmäßig andere Menschen zu treffen.

Noch stärker mit Demenz verknüpft sind allerdings Herzprobleme. Eine andere Studie zeigt, dass Menschen, die an Diabetes leiden oder schon mal einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt hatten, deutlich häufiger an Demenz erkranken. Wer alle drei Erkrankungen hatte, hatte ein dreimal so hohes Risiko, wie Menschen mit einem hohen genetischen Demenz-Risiko.