Wir starren aus dem Fenster, verlieren uns in Gedanken. Plötzlich: ein Geräusch. Und schon sind wir wieder ganz im Hier und Jetzt.

US-Forschende haben untersucht, was im Gehirn passiert, wenn wir plötzlich aus Tagträumen aufwachen. Sie haben bei Mäusen einen Mechanismus entdeckt, der dabei eine wichtige Rolle spielt. Im Fokus steht der Gyrus dentatus, eine Hirnregion, die als Eingang zum Gedächtniszentrum gilt. Die Nervenzellen dort feuerten los, wenn die Mäusegehirne eigentlich gerade im Ruhemodus waren, aber plötzlich Signale erhielten - etwa durch Töne oder Luftstöße. Die Signale des Gyrus dentatus wirken also wie eine Art Wecker und sorgen wohl dafür, dass die Mäuse immer wieder abchecken, dass sie nicht in Gefahr sind. Die Forschenden gehen davon aus, dass das bei Menschen ähnlich abläuft.

Sie sagen, die Erkenntnisse könnten helfen, bestimmte Störungen besser zu verstehen. Denn die Signale des Gyrus dentatus stehen auch im Zusammenhang mit Schizophrenie. Sie könnten auch bei Menschen mit ADHS, Alzheimer oder Epilepsie eine Rolle spielen.