2023 war das weltweit wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen - und an den Folgen von hohen Temperaturen sind in Europa letztes Jahr mehr als 47.000 Menschen gestorben.

Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie unter der Leitung vom Barcelona Institute for Global Health. Das internationale Forschungsteam hat Daten vom Europäischen Statistikamt zu fast 100 Millionen Todesfällen in 35 Ländern ausgewertet, und dann geschätzt, wie viele davon sich auf Hitze zurückführen lassen.

Mehr Frauen und mehr Ältere betroffen

Die Forschenden stellen in der Studie fest, dass mit Blick auf die Sterblichkeitsrate allgemein Südeuropa besonders betroffen war: Die meisten hitzebedingten Todesfälle pro eine Million Einwohnerinnen und Einwohner gab es laut der Studie in Griechenland, Bulgarien, Italien und Spanien. Und: Sowohl hier in Deutschland, als auch in fast allen untersuchten Ländern, starben deutlich mehr Frauen als Männer an den Hitzefolgen - und insgesamt vor allem ältere Menschen.

Es wurden aber wohl Todesfälle verhindert

Es hätte letztes Jahr aber noch mehr hitzebedingte Todesfälle geben können, sagt das Forschungsteam. Denn: Anscheinend passen sich Menschen langsam an die Hitze an. Das vermuten die Forschenden, weil sich die minimale Sterblichkeitstemperatur, also die Temperatur mit dem geringsten Sterberisiko, in Europa erhöht hat - und zwar von im Schnitt 15 Grad Celsius im Zeitraum 2000 bis 2004 auf durchschnittlich 17,7 Grad Celsius im Zeitraum 2015 bis 2019. Das deutet laut der Studie darauf hin, dass wir jetzt weniger hitzeanfällig sind. Plus: Auch Hitzeschutzmaßnahmen wirken - zum Beispiel Hitze-Frühwarn-Systeme, bessere Gesundheitsversorgung und der klimaangepasste Umbau von Gebäuden.