In den Sommern 2018 bis 2020 sind in Deutschland mehr als 19.000 Menschen wegen der Hitze gestorben.

Das zeigt eine Analyse, die im Deutschen Ärzteblatt erscheint. Gemacht wurde sie von Forschenden des Robert Koch-Instituts, des Deutschen Wetterdiensts und des Umweltbundesamtes. Weil Hitze nur selten als Todesursache erkannt wird, haben sie statistische Modelle genutzt, um die Zahl der Hitzetoten in etwa zu ermitteln.

Ihre Schätzungen zeigen, dass vor allem der sehr heiße Sommer 2018 zu vielen Sterbefällen führte, und zwar von fast 9.000 Menschen. Dieser Sommer war der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Im Jahr 2019 waren es rund 7.000 und im Jahr 2020 fast 4.000 Hitzetote in Deutschland. Damit ist laut den Forschenden zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums (1992) eine Übersterblichkeit durch Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten.

Hitze kann das Herzkreislaufsystem stark belasten und außerdem bestehende Beschwerden verstärken, zum Beispiel Atemwegserkrankungen. Zwar sagen die Forschenden, dass seit 1992 der Einfluss der hohen Temperaturen auf die Sterblichkeit leicht zurückgegangen ist. Das weise auf eine gewisse Anpassung hin. Aber die jetzt veröffentlichten Daten zeigten, dass Hitze nach wie vor eine ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit der Menschen in Deutschland sei. Der Umgang mit Hitzeperioden müsse deutlich verbessert werden.