Neandertaler haben nicht gerade den Ruf, besondere Feingeister gewesen zu sein.

Doch offenbar hatten schon Neandertaler ein ästhetisches Empfinden - und: Sie kommunizierten über Symbole. Das zeigen Schnitzereien auf dem über 51.000 Jahre alten Zehenknochen eines Riesenhirsches, der letztes Jahr in der sogenannten Einhorn-Höhle im Harz gefunden wurde. Darauf sind verschiedene Winkelmuster eingeritzt.

Forschende schreiben im Fachmagazin Nature Ecology and Evolution, dass der Fund eine der komplexesten bisher bekannten künstlerischen Ausdrucksformen von Neandertalern ist. Bisher waren in Frankreich von Neandertalern geschaffene Schmuckobjekte gefunden worden und in Spanien abstrakte Motive an Höhlenwänden.

In der Wissenschaft ist noch immer nicht ganz klar, warum die Neandertaler vor etwa 40.000 Jahren ausgestorben sind. Rund zwei Prozent ihrer Gene sind bis heute in uns modernen Menschen nachweisbar.