Der Homo sapiens, also der moderne Mensch hat Mittel- und auch Nordwesteuropa schon deutlich früher besiedelt als bisher bekannt.
Das geht aus Funden aus der Ilsenhöhle in Thüringen hervor. Demnach lebten moderne Menschen dort schon vor mindestens 45.000 Jahren. Dazu wurden jetzt gleich drei Studien veröffentlicht. Ein internationales Forschungsteam berichtet, dass es damals etwa 7 bis 15 Grad kälter war als heute. Das zeige, wie gut sich der Mensch schon an raue Umweltbedingungen anpassen konnte.
Langes Zusammenleben mit Neandertaler
Eine weitere Erkenntnis: Homo sapiens und Neandertaler lebten über Jahrtausende in Europa nebeneinander - möglicherweise sogar mehr als 10.000 Jahre lang. Bisher dachte man, dass der moderne Mensch Europa erst vor etwa 40.000 Jahren besiedelte und nur vereinzelt früher auftauchte.
Die Funde in der Höhle in Thüringen zeigen auch, dass der Homo sapiens in Europa einen Werkzeugtyp entwickelte, den Forschende bislang dem Neandertaler zugeordnet hatten. Dabei handelt es sich um Klingenspitzen aus Stein.
