Mit einem Kirchenkonzert im März ging es los - danach hatte die Gemeinde Kupferzell in Baden-Württemberg 100 Infektionsfälle und entwickelte sich zu einem Corona-Hotspot.

Das Robert-Koch-Institut, kurz RKI, untersucht derzeit mehrere dieser Hotspots in Deutschland und hat heute erste Zwischenergebnisse vorgestellt. 7,7 Prozent der getesteten 2000 Kupferzeller und Kupferzellerinnen haben die Infektion laut RKI durchgemacht - bei ihnen konnten Antikörper nachgewiesen werden. Diese Zahl reiche aber laut RKI nicht aus, um eine zweite Welle zu verhindern.

Bei der Befragung stellte sich außerdem heraus: Einige der Menschen, die Antikörper im Blut hatten, hatten vorher keine Krankheitssymptome gehabt - wussten also nichts von ihrer Infektion. Insgesamt hatten sich fast vier Mal so viele Menschen angesteckt wie offiziell erfasst.

Bei den Menschen, die im Laufe der vergangenen Monate positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, war es dagegen bei fast jedem Dritten (28,2%) nicht möglich, Antikörper im Blut nachzuweisen. Das heißt aber nicht, dass diese Personen nicht gegen die Krankheit immun sind. Die Immunantwort unseres Körpers besteht aus vielen unterschiedlichen Aspekten - Antikörper sind nur ein Teil davon.

Dem Vizepräsident des RKI, Lars Schaade, zufolge zeigt der Fall Kupferzell auch, dass strikte Maßnahmen erfolgreich sind: Im ehemaligen Hotspot in Baden-Württemberg gibt es aktuell keine aktiven Fälle mehr.