Diesen Zustand kennen offenbar auch Fruchtfliegen-Männchen. Das hat ein britisches Wissenschaftsteam in Experimenten herausgefunden. Die Forschenden haben junge männliche Fruchtfliegen unterschiedlich lang auf Futter warten lassen. Dann wurden je zwei Männchen aus einer Gruppe zusammen vor eine Futterquelle gesetzt. Ergebnis: Je länger die Fliegen gehungert hatten, desto aggressiver verhielten sie sich. Zum Teil jagten sie einander durch den Versuchskasten oder traten mit den Beinen nach dem jeweils anderen Männchen, und zwar obwohl ihre Körper durch den Nahrungsentzug geschwächt waren.
Essen fördert Fortpflanzung
Die Forschenden vermuten, dass die Motivation, sich den Zugang zur Futterquelle zu sichern, gegenüber der Schwäche überwiegt, denn nur dieser Zugang sichert die Fortpflanzung. Nur mit genügend Nahrung entwickeln sich bei Fruchtfliegen die Geschlechtsorgane, und außerdem kommen Weibchen zur Paarung zu den Futterplätzen. Noch ein weiteres Versuchsergebnis spricht laut den Forschenden für diese Annahme: Gegenüber Weibchen verhielten sich die ausgehungerten Männchen nämlich nicht aggressiv.
