Es ist eine Form der Liebe, die in vielen Fällen nicht sein darf: die Hybristophilie. Menschen, die sich in Kriminelle verlieben, zum Beispiel die Gefängnisaufseherin in den Straftäter.
Ein Forscher aus Kanada hat das Phänomen untersucht und geht davon aus, dass es vor allem Frauensache ist. Er schließt darauf unter anderem durch Zahlen aus den USA: Seinen Angaben zufolge geht dort ein großer Teil der Fälle von sexuellem Fehlverhalten auf das Konto des weiblichen Gefängnispersonals. Dabei arbeiten in US-Gefängnissen hauptsächlich Männer. Insgesamt rechnet der Forscher damit, dass vier Prozent des Gefängnispersonals von Hybristophilie betroffen sein könnten - also Wärter, Sozialarbeiter, Krankenschwestern, Lehrer und Psychologen.
Aus Sicht des Forschers sind vor allem Situationen gefährlich, in denen sich zum Beispiel ein Psychiater lange mit einem Straftäter unterhält. In solchen Gesprächen kann in seinen Augen auch der Therapeut in gewisser Weise verwundbar sein.
