Wenn viele Menschen ihre Finger in Weihwasser tauchen, sind im Becken auch viele Keime vorhanden - wirklich überraschen dürfte das niemanden.

Forscher der Hochschule Furtwangen haben sich das aber genauer angesehen und insgesamt 54 Weihwasserproben aus fünf Kirchen in Villingen-Schwenningen und Umgebung untersucht. Im Journal of Water and Health schreiben sie, dass die Proben zwischen 100 und 21.000 Keime pro Milliliter Wasser enthielten.

Neben Wasserbakterien fanden sie vor allem potenziell krankheitserregende Staphylokokken. Insgesamt konnten sie rund 20 verschiedene Arten von Bakterien identifizieren.

Die Forschern konnten auch bestätigen, dass Weihwasser in Stadtkirchen belasteter ist, als das in Dorfkirchen - was sie auf die unterschiedlichen Besucherzahlen zurückführen. Die Keimzahl, so die Wissenschaftler, zeige einen Zusammenhang zu der Gemeindegröße.

Gläubige Katholiken müssen jetzt aber nicht besorgt sein: bei unverletzter Haut besteht keine Gefahr. Für die Kirchen haben die Forscher dennoch einen Tipp: Einfach regelmäßiger das Weihwasser wechseln.

Die Stichprobe von fünf Kirchen ist sehr klein, dennoch ist davon auszugehen, dass sich die Ergebnisse auch auf viele andere katholische Gotteshäuser übertragen lassen. Eine Studie in Österreich hatte vor mehreren Jahren ebenfalls Bakterien im Weihbecken festgestellt.