Fahrzeuge müssen auf Schadstoffemissionen getestet werden - und zwar unter realistischen Bedingungen.

Das ist spätestens seit dem VW-Abgasskandal klar. Jetzt hat das International Council on Clean Transportation ICCT Messdaten für insgesamt 541 Diesel-Pkw zusammengetragen, die europäische Behörden und Organisationen erhoben haben. Unter anderem wurden Fahrzeuge der Hersteller Audi, Peugeot, Dacia, Seat und VW auf der Straße getestet - nach den neuen Standards, die seit dem 1. September in der EU gültig sind. Die Untersuchungen haben gezeigt: Diesel der Euro-Normen 5 und 6 stoßen im Schnitt vier bis viereinhalb mal mehr Stickoxide aus als erlaubt. Die CO2-Emissionen lagen etwa ein Drittel höher als die offiziellen Angaben. Insgesamt stimmten die Schadstoffwerte nur bei einem von zehn Autos mit dem überein, was die Hersteller angegeben hatten.

Laut ICCT sind die Ergebnisse eine Bestätigung des früheren Verdachts - jetzt gibt es aber eine solide Datenbasis. Sie zeigten außerdem, wie groß die Abweichungen bei einzelnen Herstellern sind.

Bundesregierung gibt mehr Geld für saubere Luft

Städte und Gemeinden sollen im Diesel-Skandal jetzt mehr Hilfe bekommen. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Treffen mit Bürgermeistern und Ländervertretern angekündigt. Der sogenannte Mobilitätsfonds, der auf dem letzten Diesel-Gipfel vor vier Wochen beschlossen wurde, wird aufgestockt - von 500.000 Euro auf eine Milliarde. Ein Teil des Geldes soll von der Autoindustrie kommen.

Mit dem Geld sollten Kommunen, die besonders hohe Stickoxid-Werte haben, Projekte zur E-Mobilität anstoßen, ÖPNV fördern oder Diesel-Busse und Müllautos umrüsten. Städte und auch mehrere Länder-Regierungschefs hatten vorher mehr Geld gefordert. Sie wollen gerichtlich angeordnete Fahrverbote für Diesel-Autos vermeiden.