Wer Ferien in Indien macht, der hat gute Chancen, neben Urlaubserinnerungen auch multiresistente Keime mit nach Hause zu bringen.

Denn Indien gehört zu den Ländern mit den höchsten Raten von Antibiotikaresistenzen. Eine neue Studie liefert jetzt einen Hinweis, warum das so sein könnte. Forscher aus Großbritannien haben untersucht, welche Antibiotika zwischen 2007 und 2012 in Indien verkauft wurden. Dabei kam heraus: In dem Land werden besonders viele Kombi-Präparate verkauft, die mehrere Wirkstoffe enthalten. Aus Sicht der Wissenschaftler ist das problematisch, weil sie die Entwicklung resistenter Erreger fördern können. Auf dem indischen Markt sind über 100 solcher Kombi-Antibiotika zu haben, auf dem US-amerikanischen und englischen Markt dagegen gerade mal fünf.

Dazu kommt, dass fast zwei Drittel der Präparate nicht offiziell zugelassen waren. Viele dieser Medikamente wurden von multinationalen Konzernen hergestellt und verkauft, obwohl sie weder den Bestimmungen in deren Herkunftsland entsprachen noch der nationalen Gesetzgebung in Indien. Die Forscher fordern mehr Kontrollen, um den Verkauf illegaler Antibiotika zu stoppen.