Kriege und Konflikte haben auch weitreichende Folgen für Länder, die gar nicht direkt daran beteiligt sind.

Eine Studie aus Großbritannien hat untersucht, wie der russische Angriffskrieg in der Ukraine politische Einstellungen in Europa verändert hat. Die Forschenden nutzten dafür Umfrage-Daten aus der European Social Survey, die zufällig direkt vor und auch nach dem Beginn der russischen Angriffe erhoben wurden - in acht europäischen Ländern.

Im Ergebnis zeigt die Studie, dass die russische Invasion bei den Befragten in den EU-Ländern die Unterstützung für die Demokratie erhöht hat - genauso wie für die EU. Die Forschenden stellten auch fest, dass nach Kriegsbeginn Ideen zur Einkommensumverteilung mehr Zuspruch erhielten - und gleichzeitig autoritäre und einwanderungsfeindliche Einstellungen zurückgingen.

In der Arbeit wird vermutet, dass die Einstellungsveränderungen mit dem plötzlichen Gefühl einer externen Bedrohung zu erklären sind - vor allem aber auch mit den wirtschaftlichen und migrationspolitischen Folgen des Krieges.