In Indonesien ist eine landesweite Impfkampagne in Schwierigkeiten geraten.

Wie das Fachmagazin Science in einem Online-Bericht schreibt, wollen viele Eltern ihre Kinder nicht mehr impfen lassen. Grund dafür ist, dass Geistliche in dem überwiegend muslimischen Land einen bestimmten Impfstoff für nicht halal erklärt haben. Konkret geht es um einen kombinierten Impfstoff gegen Masern und Röteln. Bei der Herstellung werden mehrere Stoffe verwendet, die von Schweinen gewonnen werden - unter anderem Gelatine, die die Wirkstoffe stabilisieren soll.

Die Impfkampagne ist Teil eines Programms der Weltgesundheitsorganisation, die Röteln und Masern bis 2020 ausrotten will. In Indonesien gab es bis vor Kurzem besonders viele Masernfälle. Letztes Jahr hatte die indonesische Regierung deshalb zunächst auf der Insel Java eine Impfkampagne gestartet, die gut 95 Prozent der Ziele erreichte. Die Anzahl der Masernfälle fiel darauf um 90 Prozent.

Die Kampagne auf das ganze Land auszuweiten, dürfte jetzt schwierig werden. Bisher gibt es weltweit keinen Impfstoff gegen Masern und Röteln, der für halal erklärt wurde.