Ganz still liegenbleiben und so tun, als ob man tot ist, dann wird man nicht gefressen.

Auf diese Weise halten sich die Larven der Ameisenjungfer Feinde vom Hals. Das libellenähnliche Insekt steht auf dem Speisezettel von Vögeln. Die wollen ihre Beute aber nur lebend. Sobald sie die Nähe eines Vogels spüren, bleiben die Larven deshalb stocksteif liegen. Wenn sie lange genug durchhalten, verlieren die Vögel das Interesse und fliegen weg, um woanders nach etwas Essbarem zu suchen.

Forschende aus Großbritannien haben dieses Verhalten mithilfe eines Computermodells untersucht. Dabei kam raus, dass die Larven die Zeit, die sie sich totstellen, genau an die Geduld ihrer Fressfeinde angepasst haben. Die Larven warten also genauso lange, wie es braucht, dass ein Vogel das Interesse verliert. Das kann bis zu einer Stunde dauern.

Wenn sie nicht gerade selbst gejagt werden, sind die Larven der Ameisenjungfer übrigens selbst hervorragende Jäger, die anderen Insekten wie Ameisen gemeine Fallen stellen. Man nennt sie deshalb auch Ameisenlöwen.