Ameisen leben oft in straff organisierten Staaten, in denen jedes Tier eine festgelegte Aufgabe hat.

Bei den Ameisenarten der Gattung Pheidole zeigt sich das auch an der Körperform: Es gibt in jedem Staat etwa fünf bis zehn Prozent Soldatinnen, die deutlich größer und stärker sind als die restlichen Arbeiterinnen. Forscher aus Kanada haben nun herausbekommen, wie die Ameisen steuern, welche Larve eine Arbeiterin und welche eine Soldatin wird. Das Geheimnis liegt in einem kleinen Organ, das während der Metamorphose der Ameisen-Larve zum Insekt nur ganz kurz auftaucht. Bei männlichen Ameisen und Ameisenköniginnen werden daraus später die Flügel. 

Geburtenkontrolle durch Mini-Organ

Bis jetzt ging man davon aus, dass die anderen Mitglieder im Ameisenstaat dieses Organ nicht brauchen. Die Forscher aus Kanada zeigen jetzt aber, dass dieses Flügel-Organ auch bei Larven erscheint, aus denen später Soldatinnen werden können. Ohne das Organ wird aus der Larve eine Arbeiterin. 

Und noch einen Steuerungsmechanismus fanden die Wissenschaftler: Die bereits aktiven Soldatinnen sondern während ihrer Lebenszeit einen Duftstoff ab. Und der steuert, wie viele der Soldatinnen-Larven tatsächlich groß werden. So wird verhindert, dass es zu viele Soldatinnen und nicht genug Arbeiterinnen im Staat gibt. Zu den Pheidole-Ameisen gehören vor allem Arten, die in Südeuropa und den tropischen Gebieten vorkommen.