Gleichgeschlechtlicher Sex ist auch in der Insektenwelt völlig normal.
Von mehr als 100 Insektenarten weiß man, dass sie den praktizieren. Bei manchen Arten gibt es sogar mehr gleichgeschlechtlichen Sex als heterosexuelle Paarungen. Forscher wollten wissen, warum das so ist. Denn gleichgeschlechtlicher Sex bringt den Tieren aus evolutionärer Sicht keinen Vorteil: Mit der Befruchtung und der Weitergabe von Genen klappt es nicht.
Um den wahren Grund zu finden, haben sich die Forscher Rotbraune Reismehlkäfer angeschaut. Obwohl es in dem untersuchten Bestand deutlich mehr Weibchen als Männchen gab, kam es oft vor, dass Männchen auch mit Männchen Sex hatten. Die Forscher vermuten, dass die männlichen Käfer wegen der vielen Weibchen nachlässig bei der Partnersuche waren. Und sich zufällig mit anderen Männchen paarten. Die Forscher gehen davon aus, dass die Käfer sich das aus evolutionärer Sicht leisten können, weil die Käfer nach dem gleichgeschlechtlichen Sex schnell wieder ein Weibchen finden. Andersherum hatten Männchen in Beständen mit mehr männlichen Käfern nicht so oft Sex mit dem gleichen Geschlecht. Da wäre Sex mit einem Männchen laut den Forschern mehr Zeitverschwendung.
