Insekten

Weltpolitik beeinflusst Bienenvölker

Der Politik gibt man ja gern die Schuld an Problemen - jetzt soll sie auch noch für das Bienensterben verantwortlich sein.

Biologen von der Universität Halle sagen in einer Studie: Die Weltpolitik beeinflusst Bienenvölker stärker als Pestizide und Parasiten - zum Beispiel durch den globalen Honighandel oder weil es sozio-ökonomische Veränderungen gibt. Die Wissenschaftler haben auch ein konkretes Beispiel, nämlich den Zusammenbruch der Sowjetunion und die Wende in Deutschland 1989. In den Jahren danach sind in Europa ungefähr sieben Millionen Bienenvölker verschwunden. Das liegt laut den Forschern unter anderem daran, dass die Imkerei in der DDR staatlich sehr stark subventioniert wurde. Nach der Wiedervereinigung war die Bienenzucht dann für viele Leute nicht mehr so attraktiv. Für ihre Studie haben die Wissenschaftler Daten der Welternährungsorganisation zu Honigprodukten aus den letzten 50 Jahren ausgewertet.

Gestern hatte der Naturschutzbund vor einem massiven Insektensterben in Deutschland gewarnt. Davon sind ihm zufolge nicht nur Bienen betroffen, sondern auch Schmetterlinge und Schwebfliegen. Der Nabu spricht von einem Rückgang von 80 Prozent.