Spanien und Portugal bieten Nachfahren von Vertriebenen Pässe an
Diese Wahl bekamen die Juden Ende des 15. Jahrhunderts in Spanien und Portugal. Jetzt, 500 Jahre später, sehen die beiden Länder das als "historischen Irrtum" ihrer damaligen Köngishäuser, und wollen es wiedergutmachen. Deshalb bieten sie den Nachfahren der vertriebenen Juden an, dass sie die spanische oder portugiesische Staatsbürgerschaft beantragen können - als Wiedereinbürgerung, sozusagen.
In Portugal hat die Regierung dazu letzte Woche schon eine Verordnung verabschiedet. - Spanien ist noch nicht ganz so weit. Da gibt's einen Gesetzentwurf, laut dem Antragsteller dann den spanischen Pass zu ihrer jetzigen Staatsbürgerschaft dazubekommen könnten. Die Linksopposition unterstützt das, will aber, dass auch die Nachfahren der ebenfalls vertriebenen Mauren ein ähnliches Angebot kriegen.
Nach Schätzungen von Historikern mussten Ende des 15. Jahrhunderts mehr als 100.000 spanische Juden die Iberische Halbinsel verlassen. Die Vertriebenen gingen vor allem nach Nordafrika, auf den Balkan oder nach Italien. Viele von ihnen behielten über Generationen eine enge Bindung zur spanischen Kultur.
Hier geht's zum spanischsprachigen Gesetzentwurf.
