In der Jung-Steinzeit begann im Alpenraum ein besonderer Bauboom.

Unter anderem in der Schweiz entstanden damals viele Pfahlbauten: also Häuser, die auf Pfählen in flachen Gewässern standen. Wie kamen die Menschen vor 7000 Jahren auf die Idee, diese besondere Bauweise zu wählen?

Möglicherweise lag der Ursprung dafür in Nord-Italien. Am Lago di Varese gibt es die älteste bisher gefundene Pfahlbau-Siedlung des Alpenraums. Und dort haben Forschende im Sediment jetzt das gleiche Pflanzenmaterial gefunden wie in der Schweiz. Die Schweizer Siedlung ist also vielleicht durch Menschen entstanden, die aus Nord-Italien kamen.

Interessant ist auch, welche Pflanzen entdeckt wurden: nämlich Hartweizen, Gerste, Schlafmohn und Flachs. Die waren im Alpenraum damals eigentlich wenig verbreitet, dafür typisch für die Landwirtschaft am westlichen Mittelmeer. Das heißt, die steinzeitlichen Pfahl-Haus-Bauer kamen möglicherweise aus dem Süden oder sie hatten zumindest Handelsbeziehungen dahin.