Es gibt jedoch eine Vogelart, bei der zu viel Testosteron für einige Männchen hinderlich ist: die Kampfläufer.
Unter den Kampfläufern gibt es Männchen, die klassisch auf Dominanz setzen. Es gibt aber auch solche, die friedlich balzen und solche, die den Weibchen zum Verwechseln ähnlich sehen und sich so einschleichen - und damit auch erfolgreich sind. Die Friedfertigen und die Weibchen-Imitatoren eint ihr relativ niedriger Testosteron-Spiegel.
Ein Forschungsteam unter Leitung des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz hat nun den Grund für die niedrigen Testosteron-Werte gefunden. Im Magazin Science schreiben sie, dass die Hoden dieser Vögel zwar sogar mehr des Sexualhormons produzieren als die der dominanten Männchen, im Blut aber nur wenig davon zirkuliert. Und zwar, weil ein bestimmtes Enzym das Testosteron bei ihnen besonders effizient abbaut. Verantwortlich dafür ist wohl ein einziges Gen, auf das im Endeffekt vielleicht die gesamte ausgefeilte Balzstrategie beruht.
