Um ihr Immunsystem in Gang zu setzen, brauchen Kanarienvögel einen kranken Artgenossen offenbar nur zu sehen.

Das haben Forschende aus den USA in einem Experiment herausgefunden. Dafür setzten sie Gruppen von Kanarienvögeln in einem Labor in Käfige - in sicherem Abstand, so dass sie sich sehen, aber nicht anstecken konnten. Eine Gruppe wurde dann mit einem Bakterium infiziert. Das löst eine vergleichsweise harmlose Bindehautentzündung aus, deren Symptome aber gut zu erkennen sind. Blutproben zeigten: Als die Symptome sichtbar wurden, wurden auch im gegenüberliegenden Käfig die Immunsysteme der Vögel aktiv. Bei zwei Kontrollgruppen ohne Infektion passierte das nicht.

Die Forschenden schreiben, dass Kanarienvögel in großen Gruppen leben, die ihnen Schutz bieten. Sie können sich also nicht von einem kranken Artgenossen fernhalten - stattdessen gehe ihr Immunsystem in eine Art Hab-Acht-Stellung, wenn sie einen Kranken unter sich bemerkten.