In der Jungsteinzeit ging es im heutigen Spanien ganz schön gewaltsam zu, immer wieder haben sich da Großfamilien gegenseitig angegriffen und umgebracht.

Analysen von menschlichen Knochen aus der Zeit von mehr als 7.000 Jahren lassen jetzt vermuten: In manchen Fällen haben die Sieger die Besiegten auch noch aufgegessen. Ein Archäologieteam hat die Überreste von elf Personen aus einer Höhle in Nordspanien untersucht und schreibt im Fachmagazin Scientific Reports: Auf den Knochen sind eindeutig Biss- und Kauspuren von menschlichen Zähnen zu sehen - und außerdem Hinweise, dass die Körper gehäutet und und gekocht wurden.

Kannibalismus war möglicherweise Siegesritual

Die Opfer waren wohl zwischen sieben und 60 Jahre alt, und gehörten zu einer Familie. Verletzungsspuren und das Alter der Knochen deuten laut den Fachleuten darauf hin, dass die Menschen etwa gleichzeitig gewaltsam umgebracht wurden, bevor man sie aufgegessen hat - vielleicht war der Kannibalismus eine Art Siegesritual. Dass die Menschen gegessen wurden, weil es wegen einer Hungersnot sonst nichts gab, halten die Forschenden dagegen für unwahrscheinlich.