Forschende haben im Süden von Spanien das Verhalten der Vögel in zwei Gruppen untersucht. In einer Gruppe bekam die Mutter zusätzliche Nahrung, in der anderen nicht. Die Wiedehopf-Weibchen mit mehr Futter legten im Mittel ein Ei mehr. Die Zahl von Küken, die von Geschwistern gefressen wurden, war in ihren Nestern ebenfalls höher. In Nestern mit viel Kannibalismus wurden die verbleibenden Küken erfolgreicher flügge.
Die Forschenden schließen daraus, dass Wiedehopfe wohl absichtlich mehr Eier legen, wenn es während der Eiablagezeit viel Futter gibt. Jüngere Küken dienen dann sozusagen als lebende Speisekammer und verbessern die Überlebenschancen der älteren Geschwister. Wiedehopf-Mütter verfüttern die jüngeren Küken sogar häufig gezielt. Grundsätzlich kommt Geschwister-Kannibalismus bei Vögeln nur selten vor.
Der Wiedehopf mit seinem orangenen Federkamm auf dem Kopf und dem langen, gebogenen Schnabel gehört in Deutschland zu den gefährdeten Arten. Ab Anfang März ziehen Wiedehopfe aus Winterquartieren an der westlichen Mittelmeerküste und südlich der Sahara zu uns und suchen sich Höhlen zum Brüten.
