Solche Erkrankungen gibt es offenbar auch bei Bären, wenn sie unter unnatürlichen Bedingungen in Gefangenschaft gehalten wurden. Das hat ein Forschungsteam entdeckt, als es rund 40 Schwarzbären untersuchte, die aus illegalen vietnamesischen Gallefarmen befreit wurden. Dort wird den Tieren durch Punktion Gallenflüssigkeit abgezapft, die in der Medizin verwendet wird. Alle Bären hatten chronische Entzündungen und verschiedene andere Gesundheitsprobleme, die eigentlich erst im Alter auftreten: zum Beispiel Muskelschwund, poröse Knochen, schwache Nieren oder Gefäßerkrankungen. Wildlebende Schwarzbären, die als Kontrollgruppe dienten, hatten diese Krankheiten nicht. Laut den Forschenden liegt das wahrscheinlich daran, dass die wilden Bären einen mehrmonatigen Winterschlaf halten, die gefangenen aber nicht. Der Winterschlaf macht die Tiere offenbar widerstandsfähiger gegen Organschäden und Stoffwechselstörungen.
Die Forschenden sagen, ihre Erkenntnisse könnte man vielleicht auch als Inspiration nutzen, wie man bei Menschen bestimmten Zivilisationskrankheiten vorbeugen kann.
