Khloe Kardashian hat angekündigt, dass sie ihre Plazenta essen will, den sogenannten Mutterkuchen, von dem sich das Baby in der Gebärmutter ernährt.
Wie schon ihre Schwester Kim will Khloe Kardashian die Nachgeburt in Pillenform zu sich nehmen, am besten mit Traubengeschmack. Manche sagen, das helfe gegen die Wochenbett-Depression, rege die Milchproduktion an und bringe den Hormonhaushalt der Mutter wieder ins Gleichgewicht. Wissenschaftlich erwiesen ist nichts davon.
Keine Wirkung nachgewiesen
2015 haben Wissenschaftler aus Chicago alle vorhandenen Studien dazu zusammengetragen: Es waren seit 1950 nur knapp 50. Nach Ansicht der Forscher waren aber nur zehn wirklich fundiert. Eine Wirkung wurde in keiner nachgewiesen. Auch nicht in einer Untersuchung von 2016. Da ging es um die Frage, ob die Plazenta hilft, die Eisenwerte der Mutter wieder zu erhöhen. In einer randomisierten Doppelblind-Studie bekamen 23 Frauen entweder ihre Plazenta in Pillenform oder Placebokapseln mit Biofleisch von Weiderindern zu essen. Es machte keinen Unterschied.
Im Gegenteil: Es kann sogar gefährlich sein, die Plazenta zu essen, denn sie gibt nicht nur Nährstoffe ans Embryo weiter, sondern ist auch in der Lage, Dinge herauszufiltern, die nicht zum Baby sollen, zum Beispiel bestimmte Krankheitserreger. Vor zwei Jahren kam in den USA ein Baby gesund zur Welt, erlitt dann aber mehrfach eine lebensgefährliche Blutvergiftung durch Streptokokken. Die Erreger fanden sich auch in den Plazenta-Pillen der Mutter. Deswegen raten Ärzte davon ab, den Mutterkuchen zu essen.
Die Idee: Was natürlich ist, ist gut
Placentophagy", wie es in der Fachsprache heißt, ist schon länger im Trend. Der kam in den 70er Jahren in den USA auf und geht auch auf die Hippie-Bewegung zurück. Die Idee dahinter ist, was natürlich ist, ist bestimmt gut für mich - und Katzen essen zum Beispiel die Plazenta nach der Geburt. Nur: Im Gegensatz zu manchen Säugetieren essen wir Menschen auch nicht unsere Kinder.
