Die CO2-Bilanz von Seen sieht nicht besonders gut aus: Die Gewässer binden zwar auch Kohlenstoff, sie geben aber vor allem viel an die Atmosphäre ab.
Geografen aus den USA und Großbritannien beschreiben aber jetzt im Journal Sciences Advances, dass die Seen in den vergangenen Jahrzehnten mehr Kohlenstoff gebunden haben und damit möglicherweise eine bessere Bilanz haben als bisher angenommen. Das belegen Sedimentproben, die sie aus mehr als 500 Seen weltweit gewonnen haben. So konnten sie den Kohlenstoffgehalt für die vergangenen Jahrzehnte bestimmen.
Ergebnis: Im Schnitt binden Seen heute drei Mal mehr Kohlenstoff als noch vor 100 Jahren. In den Tropen ist es sogar vier Mal mehr. Damit könnten Seen ihre CO2-Emissionen um bis zu 20 Prozent ausgleichen.
Die veränderte CO2-Bilanz liegt laut den Forschenden an uns: Mehr Landwirtschaft und mehr Dünger führt dazu, dass es in den Seen heute mehr Phosphor und Stickstoff gibt. Das sorgt wiederum dafür, dass das Algenwachstum steigt. Und mehr Algen binden mehr Kohlenstoff. Das ist für die Klimabilanz zwar gut, für das empfindliche Gleichgewicht in den Seen allerdings nicht.
