Im weltweiten Klimasystem gibt es an verschiedenen Stellen Wechselwirkungen oder Rückkopplungen - und durch die kann sich eine Klimaveränderung dann immer weiter selbst verstärken.

Ein Beispiel dafür: Wenn weißes Meereis schmilzt, dann wird die Meeresoberfläche dunkler. Dadurch kann sie mehr Strahlungsenergie von der Sonne aufnehmen. Und das führt dann dazu, dass sich die Luft erhitzt und noch mehr Eis schmilzt, wodurch es wieder wärmer wird - und so weiter.

Die meisten Effekte wirken destabilisierend

41 solcher Rückkopplungen im weltweiten Klimasystem listet jetzt ein internationales Forschungsteam unter Mitwirkung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung in einer neuen Bestandsaufnahme auf. 7 dieser Rückkopplungen haben einen stabilisierenden Effekt aufs Klima, bei 8 ist der Effekt unklar - aber die meisten 26 wirken destabilisierend aufs Klima.

Erderwärmung vielleicht stärker als gedacht

Die Forschenden schreiben im Fachmagazin One Earth, dass viele dieser Rückkopplungen bisher in Klimamodellen wenig oder gar nicht berücksichtigt wurden. Deshalb könnte die globale Erderwärmung noch stärker ausfallen als gedacht - und ein schneller Klimaschutz ist noch wichtiger.

Das Forschungsteam hat im Netz auch eine interaktive Seite eingerichtet, um die Forschung zu verdeutlichen.